Die Fuggerzeitungen

Ein frühneuzeitliches Informationsmedium
und seine Erschließung

1568–1605

    • Quellen

      Der Begriff „Fuggerzeitungen“ erscheint häufig in Studien zur Medien- und Kommunikationsgeschichte  und wird in der deutschsprachigen Forschung vielfach synonym für handschriftliche Zeitungen des 16. Jahrhunderts allgemein verwendet. Im engeren Sinn versteht man unter „Fuggerzeitungen“ jedoch einen Bestand an handschriftlichen Zeitungen, den die Brüder Octavian Secundus (1549-1600) und Philipp Eduard Fugger (1546-1618) zusammengestellt haben. Bei den Zeitungen handelt es sich um Berichte aus verschiedenen Absendeorten in Europa, aber auch aus Amerika, Nordafrika und Asien.

      Frühere Forschungen sind davon ausgegangen, dass es sich bei den Fuggerzeitungen um ein privates Informationsmedium der Familie Fugger gehandelt habe. Diese Annahme ist durch neuere Studien zu Entstehung und Entwicklung geschriebener Zeitungen revidiert worden. Das Handelshaus der Fugger mag eine erhebliche Rolle bei der Verbreitung des neuen Mediums gespielt haben, aber die Fugger waren nicht die "Erfinder" der geschriebenen Zeitung. Bei den sog. Fuggerzeitungen handelt es sich vielmehr um einen Ausschnitt aus der Medienlandschaft des 16. Jahrhunderts, der dank der Sammelleidenschaft vor allem Octavian Secundus Fuggers erhalten blieb.

       

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    • Erhebungsgrundsätze

      In das Personenregister wurden alle in den Zeitungen direkt und indirekt erwähnten Personen aufgenommen. Wenn eine Identifizierung der Person nicht möglich war, erfolgte die Aufnahme in der originalen Schreibweise der Quelle.

      Namen von Ländern und Regionen, Flüssen, Seen und Bergen, ebenso die Bezeichnung von Kreisen des Alten Reiches wurden ins Ortsregister aufgenommen. Der Name des Absendeortes der Zeitung erscheint dabei nicht erneut, auch wenn der Ort im Text erwähnt wird. Ortsnamen wurden in ihrer aktuellen Schreibweise aufgenommen.

      Unter den Ortsnamen erscheinen zudem historische Personengruppen wie Spanier oder Perser, aber auch Uskoken und Kosaken, weil diese zugleich für historische Regionen stehen. Historische Bezeichnungen von Ländern und Regionen wie Westindien, Oberungarn, Barbaria wurden als solche ins Ortsregister aufgenommen und nicht modernisiert.

       

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    • Atlas Cosmographicae (Mercator) Europa

      Neben einer Bibliographie zu geschriebenen Zeitungen und den Sammlern der Wiener Kollektion werden hier einige zusätzliche Karten angeboten, um die Historisierung der auf einer Karte mit modernen Grenzen dargestellten Orte zu erleichtern. Außerdem finden sich hier von Nikolaus Schobesberger entworfene Karten zum Nachrichteneinzugsraum der bedeutendsten Absendeorte sowie zu Übermittlungswegen der Zeitungen.

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    • Faksimile-Sammlung

      Aufrufbar ist hier der Gesamtbestand der Wiener Fuggerzeitung in digitalen Einzelblattfaksimiles. Leider war eine direkte Verlinkung der Bilder mit der einzelnen Zeitung im Rahmen des Projektes aus zeitlichen und finanziellen Gründen nicht möglich. Mit Hilfe der Blattangaben kann jedoch im Bildbestand navigiert werden, obwohl die ausgewiesenen Seitenzahlen den Blattzahlen nicht entsprechen.

      Ein Zugriff auf die Digitalisate mit anderen Navigationsangeboten ist ebenfalls möglich über das Projekt „ANNO – Austrian Newspapers Online“ der Österreichischen Nationalbibliothek sowie über den Katalog der Österreichischen Nationalbibliothek.

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Zeitungen vom 14. November

Meistgenannte Orte

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