Cod. 8954 - 157r-157v

Aus Wien von 18. Juny [1581]
   1] Umb den ausgang deß monats May ist Christoff Bathory de Somlyo, gewesner weyda inn Sibenbürgen, des khönigs vonn Polln brueder, mit thodt abgangen, ime succidiert sein sohn, wie er dann im nächsten landtag zue ende Aprilis vonn den landständen darzue angenommen worden, sein älterer vötter Steffan Bathori wollte sich geren eindringen, suecht hilff beim bassa vonn Offen, Tamaßwär, ja gar an des sultani porten, die türggen seind aber mit dem persianischen krieg behafft, würdet ime schwärlich folgen.
   2] Der alt Caspar Magochi, der fürnemmbst unnd reichest inn Oberhungern, ist auch umb den 26ten May gestorben, sein vötter Andres Magochi ist principall erb, man besorgt sich, Muntkatsch dörffe sibenbürggisch werden.
   3] Der khönig inn Polln fört inn seiner kriegs expedition fort, moscowiter handlet durch gesante beim khönig unnd bapst, geht aber gar langsam, der khönig hat zue dem volckh, so er iber winther ann die Moscau gelaßen, noch mehr ufgenommen, ain thaill mit dem groß cantzler allberaith foran geschickht, er zeücht allgemach hinnach, vermaint auf den letsten July alles sein kriegsvolckh zue Velikhaluka (welliche statt er im verschinen jar erobert) bey ainander zuehaben unnd daselbst zue mustern.
   4] Zue Constantinopoly ist zue anfang des Apprilis ain tartarische pottschafft ankhommen, entschuldigt iren herren, den tartarischen haan, daz er diß jar wider den persier nit ziechen khönde, ratht dem sultan, diß jar still zuehalten, sie baide ir volckh rasten laßen, aufs jar welle er aigner person mit 200.000 mann den persier iberziechen, begert hingegen die weydwoschafft Moldau unnd die statt Caffa zue ainem sangsgiarat für sein sohn.
   5] Die türggen ann der persianischen frontier haben großen mangell  ann proviant, man vermuet, es werde ain stillstandt auf diß jar zwischen dem sultan unnd persier volgen, weill man sich zue Constantinopoly gar läßig zuem krieg hinein gegen Persia ställt.