Cod. 8955 - 447r-447v

Aus Wienn vom 20ten October anno 82
   1] Es ervolgt, das Jencola, weida in der Molda, mit weyb unnd khindt (er hat den weeg, welchen der despoth, da er die Molda eingenohmmen, hinein gezogenn) herauß zogenn unnd da er sich in der Khay(serlichen) May(estä)t dition begeben wöllen, den 12. verschines Septembris in Polln nit weit von der räussischen Lemberg durch deß khönigs auß Polln leuth angetroffen unnd alß er sich letzlich in deß khönigs gnadt ergebenn, also furtter mit allen seinen guettern zum khonig gefurtt worden, er Jencola hat bei sich gehabt 600 mann zu roß unnd sovil zu fueß, alle mit roren außgerist unnd mit sich gefurt, ettliche stückhel unnd funffzig guetter wägenn, vier wägenn sollen nur mit porem gellt unnd die anndern mit andern deß Jencola guettern (wirdet sonnders zweiffelß ain gewalltiger schatz gewest) beladenn sein gewest, was es mit ime fur ain außganng habenn, wirdet die zeit gebenn, mann will gleichwoll schreiben, es sey alberaidt ain chyauß von der portten khummen, der den Petter weytta widerumb einsetzenn solle, aber es ist noch nit gewiß.
   2] Der lanndtag in Sibenburgen ist alberaidt furuber, der haubtpunct, so darauf gehandeldt unnd beschlossen, ist, das die lanndtschafft dem weyda von einer jeden porten anderdthalben taler anscheidt aufs neu bewilligt.
   3] So sollen die herrn, welcher der khonig in Polln erfordert, dann er will selbs nit in Sybenburgenn khummen, unnd auß jeglicher statt zwen vom rath auf khonfftig Marthini forttziehenn, das wirdt auch ein sondere bedeuttung auf sich habenn.
   4] Die polnisch pottschafft ist auch alhie unnd wissen wir noch nit gewiß, wessen sich geschiden worden solle.
   5] Der beeg von Weyssenburg hat abermahl einfahl und ettlich schaden nebenn dem Platensee hererst diese täg gethonn, die seindt unnß aber noch nit specifice ankhommen.