Zuordnung:
Sprache:
Die Überschrift lautet: "Bericht von jezigem polnischen weesen".
Erwähnte Orte
Erwähnte Personen
Titel | Funktion | Identifizierung | Erwähnungen insgesamt |
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Murad III. | Sultan |
962
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Polen und Schweden, Sigismund III. von |
448
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Zamoyski, Jan | Amtsträger |
289
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Schweden, Johann III. von |
77
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Opaliński, Jan |
13
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Transkript
Ain andere auß Praag von 6. dito
1] Bericht von jezigem pollnischem weesen
Erstlich ist kein rechter krieg, auch rechter friden mit dem türggen, unnd beruehet der türgg bey seiner absage, seindt beederseits gränizen zimblich starckh besezt, werden zu zeitten auf der fuetterung unnd strayfferey ainem und anderm guette kappen, also das zu beeden taillen etliche hundert bliben, so ist der gesanndt herr Samoisky inn der Türggey, von disem hat man noch keinen beschaid, ursach, das der türgg mit den pollenn nit forth fähret ist diese, das ime etliche königreich abgefallen, alß Cipern, Graecien unnd annderer mer darzue gehörige lender, unnd das der persianner mit sollichen königreichen practitiert, selbige an sich zubringen.
2] Zum anndern seindt die polenn mit irem könig unnd der könig heergegen mit dennen lannden in vilen sachen auch nit einß, diese nachvolgennde puncten aber seindt die fürnemesten.
Erstlich wegen der neuerung aufgelegter grosser steur und haubtgölder, wellicher hochen steurn man doch nit bedürfftig, dieweill der türgg still halten thuet unnd gleichwol das lanndt soliche steur haben erlegen sollen, von wellichen steurn, weill man deren noch nit bedürfftig, der cannzler und Opolinsky, auch anndere mer des königs räthe, alberait außgebetten, ainer zu 60, der annder zu 80 tausent gulden also auf und ab, welliches abbitten das lanndt erfahren unnd nunmer jetzt solche steurn nit erlegen wellen.
3] Den anndern puncten hat der cannzler mit des lanndts stände abgeordneten auf dem lanndtag dahin tractiert, nemlich an wellichem orth der bollnischen grenizen sich krieg erregen, desselben orts soll der adel die pruggen uber das wasser auf iren selbst costen machen unnd die grossen stuckhen geschüz an orth unnd ennden, wo man deren bedurfftig unnd der noth erfordert, hinzufueren schuldig sein.
4] Dritter puncten hat man auf des canzlers begern inn wehrenndem lanndtag auch beschlossen, da ainer inn Polenn auf sein guettern vil schuldig oder jemandt todt schliege, derselbige aber zum cannzler sich inn kriegsdienst begebe, solle dem schuldner fur soliche sein schuld so lanng biß er widerumb von gemelter kriegs phlicht anheims nach hauß kome, nichts zu geben schuldig sein, auch kein justitia uber ime noch das seinig ergeen, unnd annderer puncten halber werden Groß- und Khlein Polenn mit erstem zusamen komen, dern beschliessung bringt die erfahrung.
5] Sonnsten solle des alten königs inn Schweden nahendt verwanter, ein schwedischer herr, dessen namen nit zu offenbaren, dem könig Sigismundo inn Polen geschriben und starckh vermahnet haben, ime sein erbkönigreich Schweden angelegner als Polenn sein zulassen, dann alberaith darauf stehe, das von der lanndtschafft herzog Carl inn Schweden zu ainem könig erwöhlet unnd ine zu crönnen fürhabenß, auf soliches der Opolinsky sich an den pollnischen hof begeben, umb den könig zubewahren, unnd ist die lanndtschafft Polen auf offt gedachten canzler wegen viller eingriff auch nicht allerdings zufriden. Gott schickhe alles zum besten.