Cod. 8962 - 725v

Auß Wien von 9. dito
   1] Mit dem hörmannischen und füllensteinischen fallimento stehet es zue irem eyßersten verderben, die seind für ein ungern, Daristuan von Depriz genant, gegen den bassa zue Ofen inn 45.000 thaler bürg worden, nun hat gemelter unger über die 170.000 thaler falliert, welches die hörmanischen dem bassa bezalen sollen, wie inen dann unmöglich, underdessen habe gedachter bassa 5 schiff, mit allerhand güeter geladen, so die sibenbürger und ander kaufleuth hinab zufieren fürhabens gewest, arrestiert, welche schiff über 500.000 thaler belauffen thuen, zubesorgen, schwerlich mehr waz davon zubekommen, und das jenige, so man gleich widerumb gibt, kaum halber thail sein möchte, dann dem überschlag nach albereit über 40.000 thaler werth schaden geschehen, deß nun ein großer jamer werden, also durch diß falliment nit allein vil armer leuth gemacht, dessen gedachte hörmanische ein uhrsprung, unnd weil nit allein vil kaufleüth zue schaden komen, sondern auch beide kayser sambt dem fürsten in Sibenbürgen undereinander zur uneinigkeit erwachsen, möchte es mit den gueten hörmanischen der gar aus sein.
Nimbt gleichwol menigelich groß wunder, sich die gueten leüth gegen einen türggen sovil eingelaßen, ob man nun gemelten bascha bürgen zue stöllen begert, will er doch nichts eingehen, tringt allein auf bar gelt, der hat ein zeit richtiger bezahlung benant, da solche nit ervolgen solte, wölle er die gueter angreiffen, volgents den juden verkauffen. Gott der Herr wölle alle schadhafften ergötzen.
   2] Sonsten hat man jetzt verschinen montag alhie 5 türggen, so landtskundtschaffter gewesen, mit dem schwerdt und spiß insticiert, fur dise der bassa zue Ofen an die Kay(serliche) M(ajestä)t geschriben, des ime aber kurz abgeschlagen worden. Der Allmechtig verleyhe, man dern verräther mehr zur hand bringe.